Unsere Instrumente im Blasorchester – Teil 9  Die Posaune 

Yamaha Corporation, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Sieben Tage lang Posaune spielen, dann stürzen die stärksten Mauern ein. So jedenfalls steht es in der Bibel, im Buch Josua, Kapitel 6. Doch ehrlicherweise, muss man sagen, waren es nicht die Posaunen sondern deren Vorgänger, die Trompeten, die als archaische Abrissgeräte in die Geschichte eingingen. 

Tatsächlich hat sich die Posaune erst im 15. Jahrhundert aus der damals S-förmigen Trompete entwickelt. In dieser Zeit war sie das erste Blechblasinstrument, mit dem man durch seinen charakteristischen Zug die ganze chromatische Tonleiter spielen konnte. 

Durch das Herausziehen dieser U-förmigen Röhre wird die Tonhöhe in sieben Stufen erniedrigt. Zusätzlich gibt es heute bei bestimmten Instrumenten 1 bis 2 Ventile in Höhe des Schallstücks. Der Vorteil des Zuges besteht einerseits in der Tonschönheit und andererseits in der stufenlosen Regulierbarkeit der Tonhöhe (Glissando-Effekt). Der Ton ähnelt dem der Trompete, ist aber noch variabler, von scharf und grell bis voll und majestätisch sind alle Möglichkeiten denkbar. “Eine Posaune kann lachen oder weinen”. Gebräuchliche Formen sind heute: die Tenor-Posaune, die Tenor-Bass-Posaune mit Quartventil und die weit gebaute Bass-Posaune mit zwei Quart- und Quintventilen (alle in B gestimmt). Im Sinfonieorchester sieht man hin und wieder mal die unhandliche Kontrabass-Posaune in F. Im Musikverein variiert die Verwendung der Posaunen je nach Musikart von prägnanten Melodie bis hin zu Rhythmusaufgaben, als Unterstützung für die Hörner. 

 

Interessantes, und Wissenswertes und Amüsantes  zur Posaune: 

Die Posaunisten behaupten von sich selber, der lebende Beweis von Darwins Evolutionstheorie zu sein. Als „ars hominem“, der „Mensch der Kunst“nehmen sie für sich in Anspruch, den Zenit der menschlichen Entwicklung im Bereich der Kunstfertigkeit erreicht zu haben. Siehe auch die Graphik zur Entwicklung des Menschen 

Schaut man sich die Graphik jedoch genauer an, kann man jedoch anhand der Haltung erkennen, dass die Gattung der Posaunisten bereits wieder in die Phase der genetischen Rückentwicklung eingetreten ist. 

 Was ist ein „Eisenbahn-Winnetou-Posaunist“? 
– Einer der sich per Zug an den richtigen Ton heranschleicht. 

Warum mögen Posaunisten keine Friedhöfe?  
 Zu viele Kreuze. 

 Erfolgreiche und bekannte Posaunisten: 

Der schwedische Posaunist, Nils Landgren, ist aktiv als Produzent, Mentor, Lehrer, Festivalleiter, Talentscout, Inspirator und nicht zuletzt als einer der erfolgreichsten Jazzmusiker Europas. “Alter Schwede”, der hat’s drauf! 

Ernst MoschGründer und musikalischer Leiter der Original Egerländer Musikanten“, war davor Posaunist in verschieden Orchestern, u.a. im Südfunk-Tanzorchester des Süddeutschen Rundfunk, unter der Leitung von Erwin Lehn.

 

Anm. d. Red.: Der versierte Wissenschaftler für die Evolutionstheorie von Blasmusikanten*innen wird schnell bei renommierten Quellen auf folgendes Bild stoßen, welches die Theorie der Rückentwicklung nicht so wirklich unterstützt 😉

https://sites.duke.edu/dumband/trombones/


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