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Es war einmal...

…eine Hand voll junger Männer in einer kleinen schwäbischen Gemeinde. Man schrieb das Jahr 1958, und das Leben war noch eher von Arbeit als von Freizeit bestimmt. Letzteres nützten jedoch die jungen Männer um den Menschen mit ihren Instrumenten ein paar fröhliche Stunden zu schenken.

 

Doch dann ging ein musikalisches Beben durch die Republik. In Bremen ging Elvis Presley, der King of Rock’n Roll an Land und im Süden, genauer gesagt in Poppenweiler, beschlossen die bereits erwähnten Musiker einen Musikverein zu gründen. Warum getrennt musizieren, wenn es doch gemeinsam bestimmt doppelt so viel Spaß machen würde. Gesagt, getan:
Am 08.07.1958 traf man sich um 20.00 Uhr im Gasthaus Krone und beschloß den Musikverein Poppenweiler zu gründen.

 

Die Gründungsmitglieder erkannten jedoch bald, das die alte Volksweißheit „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ auch auf sie zutraf. Mit einem Startkapital von nur 500 DM, zusammengetragen aus Spenden und Sammlungen, war es für die Initiatoren nicht einfach, eine spielfähige Blaskapelle aufzustellen, für die man nicht nur Musiker, sondern auch Instrumente benötigte.

 

Wie soll man alles bezahlen? Wer bringt einem bei, wie man diese Instrumente spielt? Wer dirigiert die Kapelle, und, und, und…..? Ohne die Begeisterung, die Sturheit und dem Einfallsreichtum der Gründungsmitglieder, wäre der Musikverein Poppenweiler vermutlich schon bald wieder zu Grabe getragen worden. Zumal der junge Verein bereits im Januar 1959 seinen ersten, zum Glück nur zeitweiligen, Abgang zu vermelden hatte. Gevatter Staat war der Meinung, dass er Ewald Junds Dienste dringender benötigte und zog ihn zum Wehrdienst ein.

 

So spuckte man ins Mundstück und nahm die große Aufgabe in Angriff. Um das nötige Geld zu beschaffen, spielte man zum Tanz auf, war sich aber auch nicht zu schade, Schrott zu sammeln, dessen Erlös man durch kreatives Wiegen (Musiker als Gewichtsverstärker) aufbesserte. Mangels Geld und geeigneter Lehrer, brachte man sich das Spielen selbst bei. Bei der Suche nach einem Dirigenten hatte man das Glück, das der 2.Vorstand E.Klinger, aktiver Musiker beim Musikverein Oßweil, sich dazu bereit erklärte. Nun gelang es auch den Musikverein Oßweil als Paten zu gewinnen.

 

Was für die Vereinsgründung zutraf, galt auch für die Aktivität der Anfangsjahre. Sie waren gekennzeichnet von Spontanität, Flexibilität, Witz und grenzenlosem Engagement für den Verein. Der Bogen spannte sich von den ersten Musikstunden „Bei Hugo“, dem damaligen Wirt des Gasthaus Krone, über den ersten Auftritt bei einer „Werbe- und Herbstfeier“ und dem ersten Faschings- (Wirtschafts-) Umzug, bis hin zur Unterhaltung amerikanischer Manövertruppen. Diese ersten Erfolge waren der Dank für die bisherige Mühe und zugleich Ansporn für die Zukunft. Schon bald hatte der Musikverein Poppenweiler seinen festen Platz im öffentlichen Leben seines Heimatortes: Bei
Veranstaltungen der anderen örtlichen Vereine war die Blasmusik des Musikvereins ein begehrter Programmbeitrag. Platzkonzerte und andere musikalische Darbietungen waren aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Dabei kam jedoch der gesellige Teil nicht zu kurz. Mit Kartenspiel und Gesang klangen die meisten Musikstunden aus, bei denen auch die Frauen der Musiker einbezogen wurden.

 

Mitten in diesen stürmischen Aufbaujahren näherte man sich, auf keineswegs leisen Sohlen, dem ersten Jubiläumsjahr des MVP. Und wohl kaum ein Gründungsmitglied hätte sich träumen lassen, das dies ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte des Vereins werden würde. Mitten in die vorbereitenden Überlegungen bezüglich der Gestaltung des Jubiläumsfestes des MVP platzte Georg Lutz mit dem Vorschlag, einen ganzen Ochsen am Spieß zu braten und damit dem Musikfest eine ganz besondere Note zu verleihen. Die anfänglichen Zweifel waren schnell zerstreut und man machte sich mit Eifer an die Konstruktion des Ochsengrills. Im Frühjahr 1968 testete man die Konstruktion im Hof der Firma Pfudererauf ihre Tauglichkeit. Der „Ochsentest“ erwies sich angesichts des unerwarteten Zulaufs der Bevölkerung als voller Erfolg und als die Geburtsstunde des Ochsenfestes. Somit wurde 1968 anläßlich des 10- jährigen Jubiläums das erste Ochsenfest des MVP gefeiert.

 

Seitdem wuchs das zarte Pflänzchen MVP, das die Gründungsmitglieder pflanzten, zu einem stattlichen Baum heran, dessen Äste die verschiedenen Formationen und Betätigungen des MVP sind. Dieser Baum trägt schöne Früchte und die Männer von damals können stolz sein auf Ihre Leistung. Dies am Leben zu erhalten, weiter auszubauen und damit unseren Baum weiter wachsen und gedeihen zu lassen, ist unser Bestreben.

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Bisherige Dirigenten seit der Gründung

(genauere Daten folgen noch)

Eugen Klinger
Hans Bonnet
Erich Hild
Herr Braschkat
Fritz Ehmann
Herr Pfitzenmaier
Herr Yamamoto
Wolfgang Hild (Blasorchester + Big Band)
1989 bis 2002 Marco Rogalski (Blasorchester + Big Band)
2003 bis 2008 Gunnar Dieth (Blasorchester + Big Band)
11/2008 bis 04/2011 Dominik Dörner (Blasorchester, Big Band, Jugendorchester)
05/2011 bis 10/2017 Rudi Artinger (Blasorchester und Big Band)
11/2017 bis 02/2023 Martin Klaschka (Blasorchester)
seit 03/2023 Ákos Nagy (Blasorchester)