Unsere Instrumente im Blasorchester – Teil 6  Das Tenorhorn/Bariton 

Hidekazu Okayama, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Das Tenorhorn bzw. Bariton(horn) gehört zur Familie der Bügelhörner, klingen jedoch eine Oktave tiefer als das Flügelhorn. Es ist äußerst beweglich und somit wie das Flügelhorn für schwierige Läufe und Melodiepassagen besonders geeignet. Es unterscheidet sich von der Posaune durch den viel weicheren, tragenden Klang. Ursprünglich auch in Trompetenform gebaut, sind heute nur noch die ovale Form (mit Zylinderventilen) oder die Tuba-Form mit Zylinder- oder Pumpventilen, jeweils mit nach oben gerichtetem Schallbecher gebräuchlich. Tenorhorn und Bariton sind im Prinzip identische Instrumente, man kann sie auch als Brüderchen und Schwesterchen bezeichnen, wobei das Tenorhorn aufgrund seiner engeren Bauart (engmensuriert) in der Höhe strahlender und heller klingt, und das Bariton (weitmensuriert d.h. konischer) dafür in den Tiefen durch einen volleren und wärmeren Klang überzeugt. Aufgrund der tieferen Lage ist die Baritonstimme daher auch im Bassschlüssel geschrieben, entgegen der Tenorhornstimme im Violinschlüssel.  

 

Im Musikverein haben die „Tenöre“, egal ob Tenorhorn oder Bariton, weitgefächerte Aufgaben. Von der Melodie über eigenständige Nebensolo-Passagen und harmonische Aufgaben, müssen sie mitunter sogar die Tuben in ihrer Bass-Funktion unterstützen. Als ihre eigentliche Domäne spricht man den beiden Instrumenten meist die tschechisch-böhmische Blasmusik zu, wo sie oft im Wechsel mit den Flügelhörnern für die richtige „Biergartenstimmung“ sorgen. Diese Aussage deckt sich aber nicht mit der tatsächlichen Vielfalt und musikalischen Ausdruckskraft beider Instrumente. Egal ob in klassisch-konzerten Werken, wo sie vergleichbar den Cellos im Sinfonieorchester ihren Platz behaupten, oder auch in der modernen Literatur, tragen sie mit ihrem Klangspektrums zur Bereicherung eines jeden Blasorchesters bei. 

 

Obwohl Tenorhorn und Bariton eine wirklich wichtige Position in einem Blasorchester haben, sind deren herausragenden Vertreter außerhalb des Blasmusikwesens meist weniger bekannt. 

Einen kennen jedoch sehr viele, Ernst Hutter, als Nachfolger von Ernst Mosch derzeitiger Leiter der legendären Blaskapelle „Egerländer Musikanten“ 

 

Abschließend aber doch noch eine Weisheit zum Geschwisterpaar Tenorhorn-Bariton: 

Warum werden Tenorhorn und Bariton auch die göttlichen Instrumente genannt? 

Weil ein Mensch hineinbläst, aber nur Gott weiß, was herauskommt! 


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert